Existenzanalyse 2/2018
Ausgabe 2/2018
INNERES WACHSTUM DURCH PERSONALE BEGEGNUNG
Impulse Existenzieller Pädagogik
EVA MARIA WAIBEL
In der vorliegenden Arbeit werden Voraussetzungen, Bedingungen und Faktoren des Gelingens einer Pädagogik aufgezeigt, die auf inneres Wachstum setzt. Fünf wesentliche Themenbereiche stehen im Zentrum: (1) Zunächst wird zwischen Wachstum, Entwicklung und Werden unterschieden. (2) In einem zweiten Schritt werden die Voraussetzungen für inneres Wachstum bzw. Werden dargelegt. (3) Weiters werden die zentralen Themen der Existenziellen Pädagogik beleuchtet, nämlich Begegnung und personale Anfrage. Darauf beruht jede Veränderungsbereitschaft von Kindern. Indem die Person des Kindes angefragt wird, wird diese aktiviert und der Weg für Selbstgestaltungsprozesse bei Kindern bereitet. Da auch den Erziehenden dadurch ein phänomenologisches Verstehen des Kindes ermöglicht wird, kann die Begegnung der Person als entscheidender, existenzieller Zugang in der Erziehung angesehen werden. Ziel der Existenziellen Pädagogik ist es, Kinder und Jugendliche darin zu begleiten, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ein Leben mit innerer Zustimmung zu führen. (4) Schließlich werden weitere wesentliche Grundpfeiler der Existenziellen Pädagogik stichwortartig zusammengefasst. (5) Zu guter Letzt wird den Unterschieden und Ähnlichkeiten vor allem zwischen den Menschenbildern der Existenziellen Pädagogik und verschiedenen reformpädagogischen Richtungen nachgegangen.
Schlüsselwörter: Entwicklungspsychologie, Existenzielle Pädagogik, Selbstgestaltung, Inneres Wachstum, Begegnung, Reformpädagogik
RELIGIOSITÄT UND EXISTENTIELLE ERFÜLLUNG VON IN RUSSLAND LEBENDEN MUSLIMEN UND BUDDHISTEN
VLADIMIR B. SHUMSKIY & ANASTASIA Y. KLIMOCHKINA
Dieser Artikel beschäftigt sich mit einer Studie der Beziehung zwischen der existentiellen Erfüllung, eines der Indikatoren für psychologisches Wohlbefinden, und der Religiosität unter russischen Bürgern welche Islam und Buddhismus praktizieren. Wir vergleichen auch die existentielle Erfüllung von Muslimen, Buddhisten und Russen aus der allgemeinen Bevölkerung. Dabei verstehen wir die existentielle Erfüllung, gestützt auf A. Längle’s analytischen Ansatz, als personale Verwirklichung der vier Grundmotivationen (GM). Zu Anfang untersuchen wir zu welchem Maß die Hauptthemen der Grundmotivationen in den Weltanschauungen und der Ausübung von sowohl Islam also auch Buddhismus vorhanden sind. In einer empirischen Studie auf einer Stichprobenbasis von Muslimen (N = 181) und Buddhisten (N = 131) verwendeten wir die Russische Originalversion des Test zur Existenziellen Motivation und einen „objektiven“ Indikator für religiöses Engagement: ein Umfrageformular für die Bemessung der Ausprägung der Religiosität, welche Fragen zur Häufigkeit religiöser Praktiken beinhaltet. Eine positive Korrelation zwischen existentieller Erfüllung und Religiosität wurde so festgestellt. Die Regressionsanalyse wies darauf hin, dass Religiosität ein signifikanter Prädiktor für existentielle Erfüllung ist, abhängig von Geschlecht, Alter, Wohnsitz der Teilnehmer und der verwendeten Sammelmethode für die Daten. Im Bezug auf Emotionalität und Lebenswert war der Verwirklichungsgrad der 2. GM bei muslimischen Teilnehmern signifikant höher als unter den buddhistischen Teilnehmern. Auf der Ebene der Verwirklichung anderer existentieller Grundmotivationen und in der allgemeinen Indikation existentieller Erfüllung waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Vertretern beider religiösen Gruppen feststellbar. Der Vergleich der Indikatoren existentieller Erfüllung für Muslime und Buddhisten mit ähnlichen Indikatoren einer neutralen russischen Probe der allgemeinen Bevölkerung zeigte, dass der Verwirklichungsgrad aller existentiellen Grundmotivationen bei den Gläubigen signifikant höher lag. Weitere Studien werden benötigt um unsere Resultate in anderen Ländern, auch unter Einbeziehung von Vertretern anderer Religionen, zu untersuchen.
Schlüsselwörter: existentielle Erfüllung, Religiosität,
psychologisches Wohlbefinden, existentielle Grundmotivationen, Islam, Buddhismus
DAS SEIN IST IM WERDEN
Entwicklung im existentiellen Paradigma
ALFRIED LÄNGLE
Das Sein des Menschen ist nicht statisch, sondern ist auf Werden, Entwicklung und Veränderung hin angelegt. Werden als Entstehung von etwas Neuem wird von Entwickeln als Ausgestaltung von Bestehendem differenziert. Die Komplexität dieser Vorgänge wird in einer Reihe von Fragestellungen skizziert. Im existentiellen Paradigma interessiert das Werden und die Entwicklung der Fähigkeiten zum Existenzvollzug. Als zentral zeigt sich dabei eine „existentielle Stufe“, die diesen generativen Prozess auf zwei Ebenen ansiedelt: das Hineingestelltsein in Gegebenheiten hat die Charakteristik des Werdens, das nachfolgende aktive Ergreifen der Möglichkeiten führt zur Entwicklung. Entwicklungspsychologisch ist das primäre Erleben des Kindes geprägt vom vorpersonalen Werden, dessen Ausgestaltung in der Arbeit skizziert wird. Darauf aufbauend wird das Ergreifen der Welt und die Entwicklung von Verarbeitungsstrukturen des Ichs durch die Erfahrung der „Welt“ parallel zu D. Sterns empirischen Forschungen beschrieben. Ein Hinweis auf noch größere Entwicklungsspannen im Leben rundet das Thema ab.
Stichworte: Werden, Entwicklung, Entwicklungspsychologie, Existenzanalyse, Grundmotivationen
ENTWICKLUNG UND WACHSTUM IM VERSTÄNDNIS HUMANISTISCHER PSYCHOTHERAPIE
JÜRGEN KRIZ
Zunächst werden einige Schwerpunkte in den Perspektiven der unterschiedlichen Ansätze der Grundorientierung „Humanistische Psychotherapie“ aufgezeigt – insbesondere, was deren Verständnis von „Wachstum“ betrifft. Sodann wird ein übergreifendes Konzept vorgestellt, das die unterschiedlichen Prozessebenen in ihren Wechselwirkungen zum Gegenstand hat. Es geht um das Zusammenwirken der – lediglich analytisch trennbaren – Prozesse auf körperlicher, psychischer, interpersoneller und kultureller Ebene. Zuletzt wird das Problem der Komplementarität von subjektiver und intersubjektiver Perspektive bei den Beschreibungen eines Geschehens aufgeworfen. Wir neigen nämlich dazu, Lebensumstände, Ressourcen, Befunde, Probleme, Lösungsmöglichkeiten usw. bevorzugt aus der intersubjektiven Perspektive sog. „objektiver“ oder „wissenschaftlicher“ Beobachter zu beschreiben und die Perspektive der betroffenen Subjekte zu vernachlässigen.
Schlüsselwörter: Humanistische Psychotherapie, Personzentrierte Systemtheorie, Wachstum, Lebenswelt, Subjekt, Intersubjektivität
VON DER KUNST, ERWACHSEN ZU WERDEN
Entwicklung durch Selbsterkenntnis
CHRISTOPH KOLBE
Jede professionelle Begleitung von Menschen ist von einem mehr oder weniger reflektierten Verständnis von Reife und Lebensbewältigung geleitet, das die Maßstäbe für Interventionen in der Arbeit mit Menschen setzt. In diesem Artikel werden existenzielle Kriterien für ein Verständnis von Reife sowie sieben wesentliche Aufgaben beschrieben, denen sich der Mensch auf seinem Lebensweg zu stellen hat. Gelingt ihre Bewältigung, so offenbart sich dies in seiner Persönlichkeit. Denn die Kunst des Erwachsen-Werdens als einer lebenslangen Aufgabe zeigt sich in der Fähigkeit, sich der Unausweichlichkeit existenzieller Anfragen zu stellen und authentische Antworten geben zu können. Dies bedeutet, die Mündigkeit einer personalen Verantwortung für das eigene Leben und die Gesellschaft zu übernehmen und sich den schicksalhaften Lebensthemen zu stellen.
Schlüsselwörter: Erwachsenwerden, Reife, Selbsterkenntnis, Persönlichkeit, Entwicklung, Mündigkeit, Verantwortung
WAS UNS NICHT UMBRINGT…?
Zum Janusgesicht des Traumas
RENATE BUKOVSKI & LILO TUTSCH
Der Artikel beschäftigt sich mit der „anderen“ Seite von Traumafolgen. So schwerwiegend auch die negativen Folgen von Traumatisierungen sind, so wichtig erscheint es darüber hinaus zu realisieren, dass eine überwiegende Mehrheit derer, die lebensgefährlichen Ereignissen ausgesetzt waren, keine diagnostisch wesentlichen Folgestörungen entwickeln und dass viele Betroffene sogar aus der traumatischen Erfahrung einen Zuwachs an Reife erfahren. Das fand lange Zeit nicht genügend Beachtung. Seit den 1980iger Jahren jedoch gibt es eine Reihe von Untersuchungen zu diesem Phänomen des Posttraumatischen Wachstums. Das soll in Folge aus existenzanalytischer Sicht beleuchtet werden.
Schlüsselwörter: Trauma, Traumabewältigung, Posttraumatisches Wachstum, Wachstumsperspektive, Posttraumatisches Wachstum unterstützende Faktoren
REIFUNGSPROZESSE IM ANGESICHT DER ENDLICHKEIT
Erfahrungen aus psychoonkologischen Arbeitskontexten
INGO ZIRKS
Der Artikel beginnt mit einem Ausflug in die mittelalterliche Kunst und die geistliche Literaturgattung „Ars Moriendi – Ars Vivendi“. Die Vorbereitung auf einen guten Tod bedurfte im Mittelalter einer angemessenen Vorbereitung im Leben. Zwei Patientenbeispiele zeigen, wie mit der Erkenntnis, dass das Leben kurzfristig vorübersein könnte, ein existentieller Reifungsprozess angestoßen werden kann, der die persönliche Lebensführung entscheidend beeinflusst. In der Reflexion werden die psychoonkologischen und existenzanalytischen Aspekte herausgearbeitet, die in existentieller Hinsicht einen Reifungsprozess ermöglichen. Dabei kommt dem Konzept der Affirmation zu den Grundbedingungen des Daseins eine besondere Bedeutung zu.
Schlüsselbegriffe: Existentielle Psychotherapie, Existenz-
analyse, Logotherapie, Psychoonkologie, Kunst des Lebens, Reifungsprozesse
WACHSTUM UND PERSON
C. TOBIAS JAHN
Die Arbeit in der Existenzanalyse impliziert zumeist das persönliche Wachstum des Gegenübers als ein Ziel des Arbeitsprozesses. Wie ist das im Verständnis der humanistischen Psychologie zu greifen? Hierzu sollen philosophische Grundlagen des humanistischen Menschenbildes befragt und deren Verständnis der Person herausgearbeitet werden. Was kann und soll hier genau wachsen? Was streben wir an, wenn wir Wachstum befördern wollen? Und wie wirkt sich dies auf unsere praktische Arbeit aus?
Schlüsselwörter: Wachstum, Person, Geist, Philosophie
„AN SCHWERER KRANKHEIT REIFT DER MENSCH.“ –
IST DAS SO?
ELISABETH PETROW
Aus der Beobachtung, dass es Menschen gibt, die an schwerer Krankheit zu reifen scheinen, wird nicht selten die Annahme abgeleitet, schwere Krankheit und Reifung seien regelhaft miteinander verbunden. Der Beitrag hinterfragt diese Annahme und skizziert sowohl die Momente, die zu einer Reifung an Krankheit führen können, als auch die Schattenseiten dieses Konzepts.
Schlüsselwörter: Krankheit, Reifung, Post-traumatisches Wachstum
GRENZ-ERFAHRUNGEN
Existenzanalytische Psychotherapie mit Geflüchteten
SIMONE D. KASTER
Im vorliegenden Artikel wird anhand eines Fallbeispiels aus der Praxis der Autorin die existenzanalytische Psychotherapie mit einem geflüchteten, traumatisierten 38-jährigen Mann aus Kamerun ausgeführt, der in seinem Heimatland aufgrund seiner politischen Aktivitäten inhaftiert worden und über einen Zeitraum von fünf Jahren physischer und psychischer Folter ausgesetzt gewesen war. Der Klient stellte sich mit den Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) vor und dem Gefühl, „verrückt“ zu werden. Zudem verstärkten der Bruch in seiner Biographie und das Gefühl des Verlustes seiner Identität als Flüchtling in einem fremden Land seine Symptome. Im Artikel wird dargestellt, wie im Therapieprozess mithilfe der Verortung der Symptome und Leiden des Klienten in den vier Grundmotivationen der Existenzanalyse und der entsprechenden Behandlung eine deutliche Veränderung und Verbesserung der Symptome beobachtet werden konnten.
Schlüsselwörter: Flucht, Trauma, Halt, Mitgefühl, Hoffnung, Sinn
„EIN WORT, EIN SATZ – […]
ERKANNTES LEBEN, JÄHER SINN“*
Poesie- und Bibliotherapie im existenzanalytischen Kontext
HELGA GRUBITZSCH
Poesie als gestaltete Sprache und Literatur vermag, wie *Gottfried Benn in den Titelversen (1941) treffend formuliert, Sinn aufscheinen zu lassen und das eigene Leben verstehen zu lernen – zwei originäre Anliegen der Existenzanalyse. Die Verwendung von Literatur und die Anregung zum Schreiben im Beratungs- und Therapieprozess können auch Trost gewähren, zur Bewältigung von Schmerz und Trauer beitragen, Selbstdistanzierung und Selbsttranszendenz fördern, zu Werterfahrungen und Perspektivwechsel anregen, Neuorientierungen bewirken und Impulse zu Wachstum und Reifung geben. Viele Vorgehensweisen der Poesie- und Bibliotherapie lassen sich in die existenzanalytische Arbeit integrieren und können zu ihrer Bereicherung beitragen.
Schlüsselwörter: Poesietherapie, Bibliotherapie, Methoden, Sprache, Dichtung, therapeutisches Lesen und Schreiben
RESSOURCENARBEIT IN DER TRAUMATHERAPIE
Werkzeuge für Veränderungsprozesse
KARIN MATUSZAK-LUSS
Ressourcenarbeit kann einen wertvollen Beitrag zur Korrektur von erstarrten Wahrnehmungsprozessen und zur Neugestaltung im Umgang mit sich und der Welt in der Gegenwart und in Bezug auf die erlebte Vergangenheit leisten. Ressourcen als Werkzeuge von Veränderungsprozessen werden unter dem Fokus Ressourcenorientiertes Vorgehen in der Existenzanalyse, Schulenübergreifende Ressourcentechniken in Arbeit mit Traumatisierten und Teilearbeit (mit ressourcenreichen Ego-States) beschrieben.
Schlüsselwörter: Ressourcen, Veränderung, Existenz-
analyse, Teilearbeit
BODEN BEREITEN IM ABGRUND DER ÄNGSTE
BARBARA GAWEL & DORIS FISCHER-DANZINGER
Der Entwicklungs- und Wachstumsprozess findet nicht nur am Ende einer Therapie Beachtung, wo er als Ganzes betrachtet wird. Der Prozess ist auch Thema in Abschnitten, Zwischenstationen, wenn von dem Patienten/der Patientin mehr Stabilität, Eigenermächtigung und Möglichkeit im Umgang mit für sie/ihn schwierigen Themen erreicht wurden.
In der Methodendemonstration wurde, nach einer kurzen thematischen Einführung, der frühe Abschnitt eines Psychotherapieprozesses einer Patientin mit zwanghaft fixiertem Handeln gezeigt. Diese Patientin arbeitete daran, sich zunehmend freier gegenüber dem Zwang verhalten zu können. Im speziellen ging es um die ersten Schritte der Personalen Existenzanalyse (PEA) (Längle 2016, 199). Denn die Deskription und Arbeit an der Kognition stehen am Beginn dieses Prozesses. Dadurch entstehen Boden und Entlastung. Erst von diesem Boden aus ist der entscheidende Entwicklungsprozess möglich.
Schlüsselwörter: Zwang, Deskription, Kognition
PSYCHOTHERAPIE MIT SCHIZOPHRENEN MENSCHEN –
BESONDERHEITEN UND HERAUSFORDERUNGEN
KARIN MATUSZAK-LUSS
Anhand einer Fallgeschichte werden die wesentlichen Therapieschritte in der therapeutischen Arbeit mit von Schizophrenie betroffen Patienten beschrieben. In der Folge werden die theoretisch-konzeptionellen Überlegungen der existenzanalytischen Therapiephasen in der Arbeit mit schizophrenen Menschen dargestellt.
Dabei wird auch auf Biografiearbeit Bezug genommen.
SchlüsselwÖrter: Schizophrenie, existenzanalytische Therapiephasen, Biografiearbeit.
VON GESTALTUNGS-VIELFALT ZUR GESTALT-VIELFALT
ESTHER KOHL
Synonyme für Gestalt sind „Wuchs“ als das Freigebende und „Zuschnitt“ als das Regulierende. An unserem Beruflichen Gymnasium für Gestaltung stellen sich die Fragen: Wann braucht Wachstum Freiheit? Wann ist Zuschnitt erforderlich? Ein dynamisches Miteinander ermöglicht jungen Menschen individuelle Veränderungsprozesse. Verschiedene Wege führen zum Abitur. Die spezifischen Bedingungen gestalterischer Prozesse nehmen die Person ernst und eröffnen dem inneren Ringen Ausdrucksformen. Auswüchse können entstehen. Wildwuchs wird akzeptiert. Es geht um die Kreativität des Wachsens, nicht um Schnelligkeit und Einförmigkeit.
Schlüsselwörter: Wachstum, Freiheit, Regulierung, gestalterische Prozesse, Vielfalt
ACHTSAMKEITSPRAXIS IM SCHULALLTAG
Chance oder Modeerscheinung?
MARKUS HOFBAUER
Achtsamkeit und Meditation sind derzeit sehr gefragt und erobern viele Lebensbereiche. Doch was ist Achtsamkeit, wie kann sie existenzanalytisch eingeordnet und verstanden werden und welche Möglichkeiten bieten sich für die Schule? Diesen Fragen wird inhaltlich nachgegangen und im Anschluss das Projekt „Wirkung und Erleben von Achtsamkeit im Schulunterricht – ein Praxisprojekt“ vorgestellt, das an einem Gymnasium mit einer Schulklasse von 14-jährigen durchgeführt wurde. Als wesentliches Projektresümee bleibt, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis im Schulunterricht sehr sinnvoll für SchülerInnen und LehrerInnen sowie das Lernen ist und dieses bereichert und fördert.
Schlüsselwörter: Achtsamkeit, Schule, Projekt
GESUNDHEITSSYSTEME IM WANDEL
Bedeutsamkeit von Führung in Transformationsprozessen
IRENE KLOIMÜLLER
Gesundheitseinrichtungen unterliegen derzeit starken Veränderungsprozessen, mobilisiert durch sehr unterschiedliche Faktoren wie Kostendruck, Fachkräftemangel, Veränderung von Berufsprofilen, technischem Fortschritt und politischer Einflussnahme. Konzepte von Organisationsentwicklung und Change-Management gestalten die Veränderungsprozesse mit unterschiedlichen Herangehensweisen und Tempi. Unabhängig vom Zugang steigt beim Personal zunehmend die Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation an. Aufgabe von Management und ihren Führungskräften ist bei allen Veränderungen Mitarbeiterinnen arbeitsfähig im Arbeitsprozess zu halten und eine hohe Betreuungsqualität für PatientInnen zu sichern.
Haltung und Verhalten von Führung nimmt jedenfalls in jedem Veränderungsprozess eine Schlüsselrolle ein. In diesem Artikel wird unter Bezugnahme auf Befragungen von ärztlichem Fachpersonal auf mögliche Ressourcen und Hemmnisse für Veränderungen und auf Führung eingegangen.
Schlüsselwörter: Organisationsentwicklung, Change- Management, Transformationsprozesse, Wirksamkeit von Führung, Psychologischer Vertrag von Ärztinnen und Ärzten, Prescencing, Personale Existenzanalyse